Wer im Internet Geld verdienen will, wird irgendwann hören, dass es auf das richtige Email Marketing ankommt. Es ist ein wichtiger erster Schritt, sich eine starke Liste aufzubauen, von der man später profitieren kann. Doch wenn man die Liste hat, stellt sich die Frage, was man mit ihr anfängt. Und selbst die besten Inhalte verschicken sich nicht von selbst. Wer seinen Newsletter von Hand versendet, muss einiges an Zeit investieren und ist weit davon entfernt, ein passives Einkommen aufzubauen. Daher nutzen nahezu alle Profis sogenannte Autoresponder, also Programme, die ihnen das Versenden der Mails abnehmen.
Es gibt eine erstaunlich große Auswahl auf dem Markt und so mancher Anfänger mag sich fragen, welcher Autoresponder der beste ist. Die Frage lässt sich aber natürlich nicht so eindeutig beantworten. Jeder Anbieter hat seine Vor- und Nachteile und jeder Anwender wird sehen müssen, wo er sich am besten aufgehoben fühlt. Dieser Artikel kann aber dabei helfen, eine erste Auswahl zu treffen, welche Anbieter man sich etwas genauer anschauen sollte.
CleverReach
Bei CleverReach handelt es sich um einen deutschen Anbieter, was von Vorteil sein kann, wenn man die englische Sprache nicht wirklich perfekt beherrscht. Spätestens, wenn man sich an den Support wenden muss, ist es für viele Menschen von Vorteil, in der eigenen Muttersprache kommunizieren zu können.
Der Anbieter hat dabei die üblichen Funktionen, die man erwarten würde, man kann also einzelne Newsletter versenden, regelmäßige Kampagnen erstellen oder einen Autoresponder erstellen, um beispielsweise Kurse automatisiert verschicken zu können.
Ein praktisches Feature ist zudem die Möglichkeit, Splittests durchführen zu können. Man erstellt also zwei verschiedene Versionen und kann die Ergebnisse direkt vergleichen. Die Auswertung lässt sich anhand bestimmter Kriterien automatisieren, man kann sie aber auch persönlich vornehmen, wenn man beispielsweise mehrere Faktoren einfließen lassen möchte. Wer seine Mails optimieren will, wird diese Option also äußerst praktisch finden.
Bei CleverReach lässt sich ganz allgemein viel automatisieren oder von Hand erledigen, so auch der Import der Adressen. Es lassen sich außerdem recht einfach Untergruppen anlegen, wenn man bestimmten Nutzern verschiedene Inhalte senden möchte.
Auch die Erstellung der Mails wird einem vom Anbieter recht leicht gemacht. Der Benutzer findet viele Vorlagen, die er verwenden kann, bekommt aber auch komfortable Möglichkeiten, die Inhalte selbst zu erstellen. Sind die Mails verschickt, bekommt man zudem ausführliche Statistiken präsentiert, die zeigen, wie gut der Versuch funktioniert hat.
Außerdem sollte erwähnt werden, dass es sich um einen bekannten und seriösen Anbieter handelt, dessen Mails daher seltener als Spam eingestuft werden und beim Empfänger im entsprechenden Ordner landen.
Wer unter 250 Empfänger hat und weniger als 1.000 Mails im Monat verschickt, muss übrigens nichts bezahlen, kann den Anbieter also testen, bevor er sich eine wirklich umfangreiche Email Liste aufbauen kann. Auch, wer diese Grenzwerte übersteigt, bekommt recht günstige Angebote und kann sich entscheiden, ob er pro Mail bezahlen möchte oder lieber eine feste Pauschale nutzen will.
CleverReach ist also eine gute erste Anlaufstelle, wenn man nach einem Anbieter sucht. Auf den ersten Blick lässt er keine Wünsche offen. Wenn man allerdings merken sollte, dass einem einzelne Details nicht gefallen, weiß man wenigstens, worauf man in Zukunft achten sollte. Wer gerade anfängt, kann schließlich oft noch nicht wissen, was ihm wichtig ist. Durch die Möglichkeit, den Dienst kostenlos zu testen, schadet es ja aber zum Glück nicht, wenn man seine Meinung ändert.
AWeber
AWeber ist einer der größten internationalen Anbieter, er konnte also bereits eine beachtliche Zahl an Nutzern überzeugen, allerdings ist er eben auch nicht speziell auf den deutschen Markt und das deutsche Publikum ausgerichtet.
Die Zustellraten können sich sehen lassen und liegen üblicherweise bei über 95 %. Das wichtigste Kriterium erfüllt der Anbieter also mit Bravour, denn wenn die Mails nicht ankommen, hilft schließlich auch der beste Service nicht mehr.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei AWeber um einen Anbieter, der international tätig ist. Man kann also den gleichen Service nutzen wie viele erfolgreiche Geschäftsleute in den USA, muss aber dafür in Kauf nehmen, dass der Support nicht darauf eingestellt ist, in deutscher Sprache zu kommunizieren. Es können außerdem Probleme mit Umlauten auftreten, die man berücksichtigen sollte.
Der erste Monat ist relativ günstig, dass man den Service eine Weile testen kann, bevor man mehr bezahlt. Eine bestimmte Anzahl kostenloser Mails wäre nett, aber bei den Preisen kann man sich kaum beschweren. Auch, wer den Service dauerhaft nutzt, muss keine Unsummen bezahlen, wobei es sich immer lohnt, die Tarife mit den persönlichen Anforderungen abzugleichen.
Wer ausschließlich auf dem deutschen Markt aktiv ist, sollte sich also vermutlich überlegen, ob ein anderer Anbieter nicht besser für ihn geeignet ist. Durch den fehlenden Support in deutscher Sprache und die möglichen Probleme mit den Umlauten könnte man sich mehr Schwierigkeiten einhandeln, als nötig ist. Wer aber international tätig ist, kann definitiv einen Blick riskieren. Natürlich kann es aber auch sein, dass die restlichen Details so überzeugen, dass man die Probleme in Kauf nimmt, schließlich ist AWeber nicht ohne Grund so erfolgreich.
GetResponse
GetResponse ist ein international tätiger Anbieter, der sich aber auch auf den deutschen Markt konzentriert und entsprechend eine Website in deutscher Sprache hat. Das dürfte im Normalfall also auch für Kunden reichen, die auf ihre Muttersprache angewiesen sind, allerdings stehen sowohl die Hotline als auch der Live-Chat nur in englischer Sprache zur Verfügung. Deutsche E-Mails werden aber als Option geboten, wer es also nicht besonders eilig hat, kann auch ohne einen Übersetzer Hilfe bekommen.
GetResponse bietet seinen Kunden einige praktische Features, die das Erstellen und Versenden von Mails erleichtern. Es gibt auch ausführliche Statistiken und die Option, sich seine Landing Pages dort bequem zu erstellen. Sehr praktisch ist auch die Möglichkeit, eine Vorschau zu bekommen, wie die Mail im Posteingang der gängigen Clients aussehen wird. Hier sollte allerdings beachtet werden, dass es sich um einen international tätigen Autoresponder handelt, ob er also auch alle Clients anbietet, die im deutschen Raum stark vertreten sind, müsste im Einzelfall getestet werden.
Als potenzieller Kunde bekommt man bei GetResponse die Möglichkeit, sich einen Testzugang einzurichten, mit dem man den Anbieter 30 Tang lang ausprobieren kann. Diese Chance sollte auch genutzt werden, da die Preise gerade für sehr kleine Listen recht hoch sind. Sie richten sich dabei nach der Anzahl der Empfänger, wobei 1.000 die kleinste Variante ist. Wer merklich weniger Adressen auf seiner Liste hat, müsste also für Mails bezahlen, die er gar nicht verschickt. Wirklich interessant wird GetResponse daher erst ab einer Liste von knapp 2.500 Empfängern. Wer sich entscheidet, die Beiträge für ein ganzes Jahr im Voraus zu zahlen, kann zusätzlich noch einen Rabatt erhalten, den man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man plant, den Service langfristig zu nutzen.
Sowohl die Preisstruktur als auch die Möglichkeiten, den Support zu kontaktieren, sind also in erster Linie auf den amerikanischen Markt ausgerichtet. Das muss nicht unbedingt negativ sein, sollte bei einer Entscheidung aber berücksichtigt werden. Für sehr kleine Listen lassen sich zudem bestimmt günstigere Lösungen finden. Wer aber eine entsprechende Anzahl an Empfängern hat, kann hier durchaus viele Dinge finden, die für den Anbieter sprechen. In diesem Fall dürfte es sich lohnen, vom Angebot Gebrauch zu machen, den Service für 30 Tage kostenlos zu testen.
MailChimp
MailChimp ist vermutlich am besten für Anfänger geeignet, die noch keine sonderlich große Liste haben, und diese eher pflegen möchten, als sie zu monetarisieren. Die ersten 2.000 Empfänger sind kostenlos, was Anfängern ja durchaus entgegenkommen sollte. Allerdings müssen sie dabei auch einige Abstriche machen. Ein Autoresponder ist somit nicht vorhanden und Affiliate-Links sind genauso untersagt, wie bestimmte Inhalte rund um das Thema Geld verdienen.
Wer also noch eine kleine Liste hat, die er mit Inhalten versorgen möchte, ohne etwas zu verkaufen, kann mit diesem Anbieter anfangen, sollte aber im schon im Hinterkopf haben, dass es vermutlich keine dauerhafte Lösung sein wird.
Klick-Tipp
Klick-Tipp ist ein Service, der sich auf den deutschen Markt eingestellt hat und einen guten und freundlichen Support bietet. Das hebt ihn also von einigen internationalen Anbietern ab, kann ihm aber im Vergleich zu den deutschen Firmen keinen wirklichen Vorteil verschaffen.
Zudem ist er vergleichsweise teuer für die meisten Anwendungen, aber unter bestimmten Bedingungen könnte das weniger ins Gewicht fallen. Bei den verschiedenen Tarifen der einzelnen Anbieter fällt es eben ziemlich schwer, die Preise zu vergleichen, da viele Faktoren eine Rolle spielen.
Dass der Anbieter aber nur Adressen verwendet, die seine eigene Domain im Namen haben, ist hingegen etwas unschön und hinterlässt ein leicht unpersönliches Gefühl. Man möchte zwar so viel wie möglich automatisieren, aber der Empfänger sollte ja trotzdem das Gefühl haben, dass man ihm ganz persönlich eine Mail schreibt.
Durch den Preis und die anderen Einschränkungen ist Klick-Tipp vermutlich nicht die beste Wahl, um die Suche zu beginnen. Wer aber schon Alternativen getestet hat und nicht zufrieden ist, kann es natürlich auf einen Versuch ankommen lassen. Vielleicht erfüllt der Anbieter ja genau die Anforderungen, nach denen man bisher vergeblich gesucht hat.
Clever Elements
Bei Clever Elements handelt es sich um einen deutschen Anbieter. Die Funktionen unterscheiden sich auch nur im Detail von der Konkurrenz, wobei der Preis aber recht hoch ausfällt.
Ob die kleinen Unterschiede ausreichen, um mehr zu bezahlen, muss natürlich jeder Nutzer für sich selbst entscheiden, es gibt aber die Möglichkeit, ihn gratis zu testen, wenn man höchstens 250 Empfänger hat und höchstens 1.000 Mails im Monat verschickt.
Elaine Five
Elaine Five ist ebenfalls ein deutscher Anbieter, der sich allerdings explizit an die echten Profis richtet. Wer nicht über eine Liste verfügt, die den großen Firmen Konkurrenz machen kann, wird sich vermutlich gar nicht mit dem Dienst beschäftigen müssen. Für einen einfachen Newsletter würde es sich vermutlich nicht lohnen. Wer aber auch international tätig ist und Adressen aus der ganzen Welt sammelt, könnte ja vielleicht einen Blick riskieren.
Fazit
Den besten Anbieter gibt es nicht. Das mag im ersten Moment enttäuschend klingen, es ist aber eine gute Nachricht. Gäbe es den einen Autoresponder, der am besten für alle Nutzer ist, könnten sich die anderen vermutlich nicht lange halten, und wir würden einige kleine Details verlieren, die sie anbieten. Tatsächlich gibt es noch nicht einmal den optimalen Anbieter für einen bestimmten Zweck oder eine bestimmte Person, da sie sich in ihrer Funktionalität doch alle recht ähnlich sind.
Es gibt zwar im Internet einige Artikel, die Empfehlungen abgeben, aber im Endeffekt ist es eben doch eine Frage der persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse. Genau wie bei Betriebssystemen oder Software setzt eben jeder Mensch andere Prioritäten. Was dem einen gefällt, schreckt den anderen eher ab. Letzten Endes muss jeder Nutzer selbst eine Entscheidung treffen, die für ihn ganz persönlich passend erscheint.
Es ist also schwer, anhand der Fakten eine Auswahl zu treffen. Es sind oft kleine Dinge, die den Ausschlag geben. Sei es eine Benutzeroberfläche, die einem sympathischer ist oder ein Tarif, der den eigenen Bedürfnissen etwas mehr entspricht, man kann erst sagen, was man braucht, wenn man es gefunden hat. Es ist daher zu empfehlen, sich einige Anbieter genauer anzusehen und sie zu testen. Die meisten bieten ja glücklicherweise auch eine Möglichkeit, das preiswert oder umsonst zu tun. Man sollte diese Chance auch tatsächlich nutzen, um die Anbieter im täglichen Gebrauch beurteilen zu können. Screenshots oder Tests können zwar eine erste Hilfe sein, wie genau sich eine Lösung aber anfühlt oder in der Praxis verhält, kann man in der Regel nur herausfinden, wenn man sie auch tatsächlich einmal benutzt hat.