Das Internet wächst in einer unvorstellbaren Geschwindigkeit und jeder neue Text, der veröffentlicht wird, hat eine beinahe unendliche Konkurrenz. Wer Marketing oder Suchmaschinenoptimierung betreibt, weiß, wie wichtig es ist, gefunden zu werden. Doch auch das hilft nur wenig, wenn die Menschen die Texte nicht lesen. Und auch Google geht zunehmend dazu über, die Zeit zu berücksichtigen, die ein Besucher auf einer Seite verbringt. Leider gibt es kein Patentrezept, mit dem sich alle Besucher zu Lesern machen lassen, aber es gibt einige Tipps, mit denen man sie überzeugen kann.
Eine aussagekräftige Überschrift
Wenn der Besucher nicht weiß, was ihn erwartet, wird es ihm schwerer fallen, den Artikel zu lesen. Ob ihm nun Informationen geboten werden sollen oder Unterhaltung, wenn er nur eine vage Überschrift vorfindet, ist es für ihn ein Glücksspiel, ob er etwas bekommt, das ihn interessiert. Kommt er von einer Suchmaschine, weiß er zwar schon ungefähr, was ihn erwartet, will er sich aber noch ein wenig auf der Seite umsehen, helfen die Überschriften, ihn zu überzeugen.
Wie die perfekte Überschrift aussieht, lässt sich nicht so einfach sagen.Sie sollte aber klar machen was den Leser erwartet, und ihm im besten Fall auch noch da abholen, wo er ist.
Sie sollte also nicht nur verraten, was er finden wird, sie sollte auch darauf Bezug nehmen, was er vermutlich sucht.
Eine alte Weisheit besagt, der Kunde wolle keine Bohrmaschine, er wolle Löcher. Es empfiehlt sich also immer, eine Überschrift so zu formulieren, dass der Nutzen für den Leser auch wirklich im Vordergrund steht.
In diesem Fall wäre also eine Überschrift denkbar wie „Die 10 besten Methoden, Löcher in eine Wand zu bekommen.“ Allerdings werden die wenigsten Menschen nicht tatsächlich nach „Löcher“ suchen, „die 10 besten Bohrmaschinen, um Löcher in die Wand zu bekommen“ wäre also vermutlich die bessere Alternative.
Zwischenüberschriften
Wie das obige Beispiel zeigt, sind Listen immer gut geeignet, Leser zu überzeugen. Es geht aber nicht nur darum, die besten Beispiele zu präsentieren, es hilft schon, dem Leser zu sagen, wie viel ihn erwartet, wenn er den Beitrag liest. Aber auch Artikel, die sich nicht zur Liste eignen, sollten mit Zwischenüberschriften ausgestattet werden.
Viele Besucher haben schlicht nicht die Zeit, einen langen Artikel zu lesen, wenn sie aber schnell die Abschnitte finden, die sie interessieren, können sie sich das herausziehen, was sie suchen.
Das hat zudem noch den Vorteil, dass man als Leser auch dann leicht zurückkommen kann, wenn man abgelenkt wurde. Man weiß, wo man aufgehört hat, zu lesen, und kann leicht wieder einsteigen. Wenn man erst suchen muss, wo man war, ist es oft verlockender, ganz aufzuhören.
Ein Problem, das entsteht, ist allerdings, dass man nie weiß, ob der Besucher auch den ganzen Artikel liest. Möchte man sich also auf etwas beziehen, das man bereits geschrieben hat, kann man nicht davon ausgehen, dass es auch gelesen wurde. Wiederholungen sind eine Möglichkeit, damit umzugehen, aber wenn es Besucher gibt, die es bereits gelesen haben, wird man sie schnell langweilen, wenn man sich ständig wiederholt. Die beste Option ist hier, kurz zu erwähnen, dass man sich auf etwas bezieht, das schon gesagt wurde, und zu sagen, wo es sich befindet. Auf diesem Weg kann man die notwendigsten Informationen wiederholen, muss aber nicht zu sehr ins Detail gehen.
Absätze
Zwischenüberschriften sind ein guter erster Weg, einen Artikel zu strukturieren, aber es sollte nicht damit aufhören. Das Lesen im Internet ist anstrengender als in den meisten anderen Medien. Wer einen großen Block an Text findet, fühlt sich oft, als stünde er vor einer Wand, an der er nicht vorbei kommt. Die wenigsten Menschen werden sich die Arbeit machen, einen solchen Text zu lesen, wenn sie es nicht unbedingt müssen.
Man sollte seinen Text daher mit Absätzen auflockern, damit er nicht so abschreckend aussieht. Im besten Fall platziert man sie so, dass sie auch zum Inhalt des Textes passen. Wenn ein bestimmter Punkt abgehandelt ist, folgt der nächste und kann gleich passend mit einem Absatz gekennzeichnet werden.
Sprache
Die Sprache ist als Werkzeug des Autors natürlich ein wichtiger Punkt, den es zu beachten gilt, wenn man einen Artikel schreibt. Eine gute Rechtschreibung und eine fehlerfreie Grammatik scheinen die wichtigsten Punkte zu sein, die einen guten Text von einem schlechten unterscheiden. Hier kann der angehende Autor allerdings aufatmen und davon ausgehen, dass diese Dinge nicht so wichtig sind, wie sie oft gemacht werden. Wer zu viele Fehler macht, wird zwar einige Leser abschrecken, aber der Besucher, der bereits nach einem kleinen Fehler die Seite verlässt, dürfte doch eher die Ausnahme sein. Es ist zwar gut und wichtig, Perfektion anzustreben, aber man sollte sich nicht einreden, dass man sie auch erreichen kann. Ein kleiner Fehler schadet nur in den seltensten Fällen und den meisten Lesern wird er gar nicht auffallen.
Die Art der Sprache, die man benutzt, hängt natürlich in erster Linie davon ab, welche Ziele man verfolgt und welche Zielgruppe man ansprechen möchte. Will man etwas verkaufen, wird man den Leser direkter ansprechen, als wenn man ihn informieren oder unterhalten will, wobei auch Blogartikel gerne den Leser mit einbeziehen. Wer über Finanzen oder Versicherungen schreibt, wird einen seriöseren Ton anschlagen, als jemand der über Videospiele schreibt, allerdings kann sich in beiden Fällen auch ein Schreibstil lohnen, der sich von der Masse abhebt.
Ein Tipp, der gerne gegeben wird, ist zudem, auf zu lange Sätze zu verzichten. Das mag eine gute Idee sein, sollte aber nur mit Bedacht umgesetzt werden. Wer nur noch in kurzen Hauptsätzen schreibt, mag leicht lesbare Texte produzieren, sie werden aber auch schnell langweilig und können nicht mehr wirklich in die Tiefe gehen. Viel wichtiger ist es, darauf zu achten, dass die Satzteile zusammenstehen, die sich direkt aufeinander beziehen. Der Leser soll sich am Ende des Satzes nicht fragen müssen, wie er angefangen hat. Zusammensetzte Verben sollten also ebenso nah beieinanderstehen wie Subjekt und Objekt, wenn das gewährleistet ist, schadet es nicht, noch einen Nebensatz anzuhängen.
Struktur
Die Struktur eines Textes sollte nicht unterschätzt werden. Selbst wenn er durch Absätze und Zwischenüberschriften bereits strukturiert erscheint, lohnt es sich, darüber nachzudenken, wo welche Inhalte stehen sollen. Ein beliebtes Modell hierfür ist das einer umgedrehten Pyramide, wie es auch bei journalistischen Texten gerne benutzt wird. Dabei stehen die wichtigsten Fakten am Anfang und im Verlauf des Artikels werden die Inhalte immer unwichtiger. Das stellt sicher, dass ein Leser das Wichtigste vermittelt bekommt, auch wenn er nicht den ganzen Text liest.
Ob dieses Modell eine gute Wahl ist, hängt nicht zuletzt davon ab, was der Text erreichen soll. Möchte man dem Leser etwas verkaufen, kann es hilfreich sein, ihn möglichst schnell zu überzeugen, er muss dann ja auch den Text nicht lesen, wenn er sich schon entschieden hat. Soll er allerdings noch weitere Artikel auf der Seite lesen, sollte man ihn mit einem guten Gefühl entlassen. Wenn er am Schluss nur noch Unwichtiges findet, wird er kaum motiviert sein, sofort den nächsten Text zu lesen. Hier sollte man ihm am Schluss also noch etwas bieten, das ihn veranlasst, einen anderen Artikel zu besuchen oder den gerade gelesenen weiterzuempfehlen.
Fazit?
Viele Artikel enden mit einem Fazit und daran ist grundsätzlich nichts falsch. Wenn es aber nur Fakten wiederholt, die schon erwähnt wurden, kann es leicht überflüssig erscheinen. Wenn es möglich ist, sollten hier also die Inhalte tatsächlich zusammengefasst und neu bewertet werden. Wer nichts zu sagen hat, das neu wäre, sollte sich überlegen, ob es wirklich nötig ist, sich zu wiederholen.
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